Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) und Botulinum

Definition

Die craniomandibuläre Dysfunktion ist der Überbegriff für eine Fehlregulation des Kiefergelenks sowie der daran beteiligten Muskeln und Knochen (Ober- und Unterkiefer bzw. Schädel). Die Krankheit CMD kommt in Deutschland sehr häufig vor. Ca. 8% der Bevölkerung sind davon betroffen, wenngleich nur 3% aufgrund akuter oder chronischer Beschwerden eine Behandlung benötigen. Eine craniomandibuläre Dysfunktion ist dabei nicht nur physisch, sondern auch psychisch sehr belastend, da die Schmerzen häufig in die Zähne, aber auch ins Gesicht, Kopf, Nacken, Schulter, Rücken, Wirbelsäule, Problemen mit der Kopfdrehung und mehr ausstrahlen können.

Vielfältige oft chronische Beschwerden können daraus resultieren: Schmerzen in den Kaumuskeln / im Kiefer, Knacken, Reibung und Schmerzen im Kiefergelenk, Zähneknirschen, Zähnezusammen pressen (Bruxismus; siehe dort), Kopfschmerzen und Migräne (siehe dort), Verspannungen im Nacken und Rücken (siehe Myogelosen), Gesichtsschmerzen, Schlafstörungen, Schnarchen.

Behandlung

Ist das führende Symptom einer CMD die Überfunktion des äußeren Kaumuskels, so wird entsprechend mit einer feinen Nadeln Botulinum in den betroffenen Muskel (Musculus Masseter) injiziert. Dieser entspannt sich daraufhin. Das krankhaft aufgebaute Volumen des Muskels bildet sich in 3-4 Wochen meist vollständig zurück. Die Wirkung der Therapie hält meist zwischen 4 und 6 Monaten an.