Naturheilverfahren / Definition

Dazu gehören, nach einer Definition von Alfred Brauchle, aus dem Jahre 1952: „Die Sonne, das Licht, die Luft, die Bewegung, die Ruhe, die Nahrung, das Wasser, die Kälte, die Erde, die Atmung, die Gedanken, die Gefühle und Willensvorgänge“. In einem weiter gefassten Verständnis werden auch „natürliche“ Arzneimittel, vor allem Heilpflanzen und deren Zubereitungen einbezogen.

Dass diese Definition problembeladen ist, zeigen folgende Beispiele: Die Impfung mit einem gentechnologisch hergestellten Hepatitis-B-Impfstoff wirkt vorbeugend durch Aktivierung des körpereigenen Immunsystems, oder Penicillin ist ein Stoff natürlichen Ursprungs, wie die Therapie des Diabetes mit Humaninsulin. Streng genommen, müsste man auch diese Therapien dazu zählen, da sie die o.g. Definitionskriterien voll umfänglich erfüllen.

Das erweiterte Verständnis der Naturheilverfahren findet in unserer Praxis ihren Niederschlag, indem auch die Therapie mit Botox in medizinischer Sicht dazu gezählt wird, denn Botox ist ein natürliches Produkt (Exotoxin) des Bakteriums Clostridium botulinum und nicht wie oft geglaubt ein Schlangengift. Botox wird durch Verdünnung des Orginalproduktes hergestellt, wobei die Toxizität verschwindet und nur der therapeutisch gewünschte Effekt bestehen bleibt. Es wird gegen Kopfschmerzen, Migräne, übermäßiges Schwitzen, depressive Verstimmungen bis zur Depression (leicht bis mittelschwer), gegen Muskelverkrampfungen (Myogelosen und CMD = craniomuskuläre Dystonie, auch als Knirscherkrankheit bekannt), in der Augenheilkunde bei Schielen und bei Lidkrampf, in der Neurologie bei Muskel-Dystonien (Bewegungsstörungen) und Krämpfen, sowie beim muskulärbedingten Schiefhals von Neugeborenen, starker Spastik und dem Klumpfuß, in der Urologie bei Blasenerkrankungen und der gutartigen Vergrößerung der Prostata, u.v.m. seit Jahren mit Erfolg eingesetzt

Ebenso gehört die Kryolipolyse und die Kryotherapie mittels Flüssigstickstoff von -96 Grad Celcius (siehe Physikalische Therapien), die Therapie mit Phosphatidylcholin gewonnen aus der Sojabohne für die Softlipolyse (Medikamentöse Therapien) und die Lasertherapie (Wärmetherapie, siehe Lasertherapien) dazu.